
„ Ohh Mama es neit.. Nee ist überall“ – übersetzt; Ohh Mama es schneit, Schnee ist überall… Aussage von Alf am frühen Morgen beim Blick aus dem Fenster.
„Bäume weiß, Pielplatz weiß und am Lall alles weiß.. Juppie…“
Unser Zwillinge Alf und Ulf sprechen das S oder Sch noch immer nicht richtig aus (mit über 2 Jahren). Meist wird es „verschluckt“ oder durch ein l ersetzt. Wir sind schon alle sehr gespannt, wann die Beiden die Wörter richtig aussprechen. Spannend ist, dass die Beiden sich von Anfang an rege unterhalten haben und dass meist in ihrer „eigenen“ Sprache, die aber sehr schnell viel deutlicher für unsere Ohren wurde. Jedoch blieb das S bis jetzt auf der Strecke. Eigentlich wollte ich gar nicht über die Sprache der Beiden schreiben sondern der Freude am Schnee aber bei den ganzen S-Wörtern konnte ich es nicht sein lassen. Also weiter mit der lieben Sprache. Für den Schnee haben wir jetzt im Winter noch genug Zeit 😉
Viele Mamas die ich kenne, machen sich große Sorgen um die Sprachliche Entwicklung ihrer Kinder. Besonders wenn es Zwillinge sind, die manchmal sogar bis zur Grundschule ihre eigene Sprache und auch eigene Wörter haben und sich damit wohl fühlen, denn sie werden ja verstanden (von einem auf jeden Fall).
Zu Beginn war ich auch sehr unsicher, besonders wenn man gleichaltrige kennt, die schon viel früher klare Wörter und ganze Sätze bilden obwohl unsere Zwillinge nie Phantasie Worte verwendet haben.
Kennt ihr diese Unsicherheit auch, die in solchen Moment automatisch entsteht aber absolut irrsinnig ist? Diese „negative“ Beeinflussung von seinem Umfeld?
Ich habe mich wild über das Thema belesen und wurde dann schnell sehr entspannter. Alf und Ulf sind absolut keine Einzelfälle. Bei Zwillingen gibt es sehr oft sogar eine „eigene Sprache“ und die Entwicklung der Beiden verläuft trotzdem optimal. Oft sogar selbstständiger, da die Beiden immer einen an ihrer Seite haben der sie zu 100% versteht (sprachlich und emotional) und gemeinsam ist man bekanntlich STARK.
Für uns Eltern eine seltsam Situation in der wir aber unterstützend zur Seite stehen können, jedoch nichts erzwingen oder vor der normalen biologischen Entwicklung erreichen werden. Als Beispiel; eine Rosenpflanze blüht auch nicht schneller, wenn man die Blüten vorher öffnet. Im Falle der Sprachentwicklung bei Kindern ist laut Prof. Largo (2010) Zitat; „die beste Sprachförderung ist eine gute Beziehung zum Kind.“ Mittlerweile wissen wir, dass die Aufmerksamkeit die wir unseren Kindern Tag für Tag schenken (sollten) diese optimal Fordert und Fördert. Gerade das Vorlesen in frühen Jahren ist einfach unbezahlbar.
Ich lese den Zwillingen seit Geburt viel vor. Keine Ahnung ob es ohne besser oder schlechter wäre aber ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei und die Beiden lieben Bücher wie ihr hier im Blog ja sehen könnt. Ich finde es auch total schön, dass wir abends zusammen im Zimmer der Beiden sitzen und eines ihrer Lieblingsbücher lesen, bevor es ins Land der Träume geht. Morgens und nachmittags holen die Beiden sich aus Ihrem Bücherregal selbstständig Bücher, die sie entweder alleine „lesen“ möchten oder die ich vorlesen darf. Für mich gehören Bücher einfach zur Kindheit (und natürlich auch danach zum Leben). Ich möchte nicht, dass die Beiden nur „digitale“ Medien kennen lernen, mir ist es wichtig noch zu „blättern“ und die Buchseiten zu spüren 😉 daher lese ich selber auch „echte“ Bücher und kaum Ebooks.
Als weitere Förderung der Sprache aber vor allem des Selbstvertrauens der Kinder, sehe ich die positive Bestätigung und diese auch beim reden. Selbst wenn Kinder einen falschen Satzbau haben, Buchstaben vergessen oder andere Worte verwenden sollte man in meinen Augen diese nie abwertend korrigieren und Beide dabei direkt demotivieren, sondern ihren Satz aufgreifen und unbemerkt richtig herum wieder geben. Ich mache das in unserem Fall so: „ Mama nee überall“. Oh wie schön Alf, überall ist Schnee, wollen wir gleich einen Schneemann bauen gehen?“. Außerdem gibt es bei uns schöne Hörspiele wie z.B. die kleine Raupe Nimmersatt zum Mittagsschlaf und wir singen und hören Kinderlieder (und „normale“ Musik). Ich versuche jeden Tag mit Dingen zu füllen, die den Beiden Spaß machen, sie fordern, sie fördern aber auch ihr Selbstvertrauen stärken.
In diesem Sinne: „Jedes Kind entwickelt sich in seinem „richtigen“ Tempo, zur „richtigen“ Zeit und wir können sie „nur“ unterstützen“. Den Rest macht das Kind selbst.
Als ich nach Tipps gesucht habe bin ich auf die Internetseite vom deutschen Bundesverband für Logopädie gekommen und ich finde diese Tipps sehr gut.
P.S. Noch kurz zum Schnee, unsere Zwillinge lieben diesen und wollen schon früh morgens (sogar vor dem Frühstück) raus. Da muss man die Beiden etwas bremsen aber nach dem Frühstück gibt es keinen Halt mehr. Lustig ist, dass die Beiden das kalte am Schnee nicht mögen aber immer wieder fasziniert rein packen und sich freuen. Jedoch müssen wir dann ganz schnell wieder die Handschuhe anziehen, die die Beiden zum Glück lieben. Sogar ihre Socken werden beim Spielen oft als Handschuhe angezogen. Ein Bild zum schief lachen. Danach wird ein Schneemann gebaut, Schneeengel gemacht, Striderbikes gefahren und ganz wichtig mit ihren Schneeschiebern Schnee geschoben. Die wahre und gewissenhafte Arbeit unserer kleinen Arbeiter 😉