Tapen. Neuer Trend oder alter Hut?

Faszientape
Faszientape

Jeder kennt es oder hat schon davon gehört. Für mich ist das Tape die „Kleine Hilfe für den (Mama)-Alltag“. Einfach aufkleben (lassen) und die Wirkung genießen.

Tapen ist einfach wundervoll. Es ist so effektiv und man kann es Nebenwirkungsfrei (außer man leidet unter einer Kleber Allergie) bei super vielen körperlichen Leiden anwenden. Gerade sitze ich vor diesem Artikel, mit einem Faszientape auf dem Rücken, dass meine Rückenfaszie positiv unterstützt und somit gegen Verspannungen hilft. Dieses habe ich meine Osteopathin tapen lassen, da ich an meinen Rücken nicht selber komme ;).

Da ich euch wieder einiges empfehle enthält dieser Text *Werbung aber ist das ganze Leben nicht Werbung 😉

Zum selber tapen kann ich euch das Buch „Taping / 30 Supertapes gegen Muskel-, Nerven- und Faszienschmerzen von John Langendoen und Karin Sertel“aus dem Trias Verlag empfehlen. In diesem Buch geht es um Muskel-, Nerven- und Faszienschmerzen, die jede 2. Mama (Papa)  heutzutage leider quält. Alleine das ständige Tragen der Kleinen ist oft eine zusätzliche Belastung für den Rücken.

Mir gefallen besonders die Faszientapes, da die Faszien viel zu lange unberücksichtigt geblieben sind. Als Osteopathin (für Tiere) habe ich von Anfang an gelernt, wie wichtig das Fasziensystem ist und das hier alle Informationen des Bewegungsapparates gespeichert werden. Man könnte auch sagen, dass das Fasziensystem unser 2. Gehirn ist, es merkt sich alles! Negativ und Positiv und damit das positive überwiegt müssen wir täglich auch unsere Faszien pflegen. Wir alle putzen täglich unsere Zähne nur an unsere Faszien, Muskeln, Bänder und Sehnen denken wir selten. Es hilft schon eine kleine Übung morgens im Bett. Streckt und räkelt euch, Atmet tief ein und aus, kreist die Augen und steht mit einem Lächeln auf. Danach trinkt ihr ein großes Glas Wasser und der Tag kann Beginnen.

Zurück zu dem Buch Taping. In diesem Buch finden wir 30 einfache Tape Anleitungen die bei über 40 Beschwerden helfen. Auf den ersten Seiten finden wir eine Übersicht über die Beschwerdebilder und geeignete Tape-Anleitungen. Die Faszientapes wurden mit einem rosa Kreis um kringelt, damit man diese auf den ersten Blick erkennen kann.

Da ich schon länger Tape habe ich die ersten Seiten nur überfolgen aber schaue immer sehr gerne bei neuen Beschwerdebildern in dieses Buch. Die attraktiven Farbfotos geben eine Schritt für Schritt Anleitung die ich sehr gut empfinde. Kompliziert empfinde ich jedoch das Thema „selbst tapen“, denn oft ist es einfacher, wenn man sich gegenseitig taped. Klasse finde ich auch, dass bei der Beschreibung die wichtigsten Informationen über die Tapes (Anzahl, Form, Breite, Zug, Dauer und die Kombi-Tapes) genannt werden. So weiß man direkt, was man für ein Tape schneiden muss und kann Schritt für Schritt alles ganz genau ausführen (selbst als Laie).

Nebenwirkungen. Taped bitte NIE auf Wunden, offene Verletzungen, Tumore, Ödeme etc. Klärt bei Krankheiten das Tape immer mit einem Facharzt vorher ab. Bei kleinen Kindern solltet ihr ebenfalls vorsichtig sein. Lasst hier nur Fachpersonal ran, denn es gibt Entwicklungsphasen, die für uns seltsam aussehen aber von der Natur gewollt sind.

Nach dem passenden Buch stellt man sich nur noch eine Frage! Woher bekomme ich gutes Tape? Das Internet ist voll von verschiedenen Tapes in allen Preisklassen. Ein gutes Tape kostet immer um die 10,-€ pro Rolle. Persönlich halte ich nichts von Tape-Anbietern bei denen die Rolle zu „billig“ ist. Hier sollte man immer an das Material denken, denn wie sollen die Anbieter produzieren wenn das Tape nur 3,-€ kostet? Von folgenden Firmen beziehe ich gerne (für Mensch und Tier) meine Tapes.

-Temtex Kinesio Tape; hier gibt es neben den klassischen Tapes sogar Tape mit Turmalin. Der Turmalin steht in der Steinheilkunde für eine bessere Nervenaktivität und hilft Narben jeder Art zu entstören. Ein Turmalin Tape würde man z.B. über die Kaiserschnittnarbe zur Entstörung tapen. (Niemals auf ganz frische und blutende Narben!) Anwendungstipp: Schneidet einen Tape Streifen in der Größe eurer Narbe ab (Ecken vor dem tapen abrunden) und klebt diesen (ohne Zug) über die Narbe. Bei stärkeren Narben Problemen erst kleine Kreuze ( XXXXXX) über die Narbe tapen (ohne Zug) und darüber dann den großen Streifen.

– Pinotape; Bei der Firma Pino gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Tapes. Für Sportler extra stark klebende Varianten, die selbst bei Schwimmern ohne Probleme halten aber auch für die sensible Haut und an die Faszien wurde gedacht.  Das Faszientape enthält Tropfenförmige Ausstanzungen, die die Faszien extra aktivieren sollen. Ob dies wirklich so ist, kann ich noch nicht sagen aber es hält sehr gut und ist angenehm.

Zur Farbe. Hier hat Jeder ein anderes empfinden. Nach diesem Prinzip tape ich:

Bei Entzündungen oder akuten Beschwerden verwende ich sehr gerne blau. Die Farbe Blau wirkt eher kühlend und ausgleichend.

Bei chronischen, fest „sitzenden“ und Beschwerden die Wärme benötigen, verwende ich gerne rosa oder rot. Die Farben Rot und Rosa wirken eher wärmend und aktivierend.

Bindegewebe und Faszien tape ich gerne mit dem Faszientape von Pino oder mit den Farben Gelb (bringt die Sonne ins Gemüt), Grün (steht für bessere Heilung) und Natur (Neutral).

Die anderen Farben tape ich eher selten und nach der Optik gehe ich ebenfalls selten. Ich finde es müssen keine Blumen, Figuren oder Muster auf einem Tape sein, sondern die Wirkung sollte im Vordergrund stehen. Ein Tape dient zur positiven Unterstützung des Bewegungsapparates und nicht der Mode.

Am Rande noch eine kleine Bemerkung. Spannend finde ich, dass im Pferdesport die Tapes im Gespräch als Doping Methode standen. Daran merkt man, dass diese Effektiver sind, als man es ihnen zutraut. Um den Blick wieder auf uns Menschen zu richten, sollte man bei Unsicherheiten immer einen Therapeuten um Rat fragen. Dauerhafter falscher Zug kann auch zu Verstärkung von Schmerzen führen.

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