Zecken die Gefahr für Mensch und Tier

Im Garten
Im Garten

Es gibt wenige Tiere vor denen ich hier in Deutschland wirklich Respekt habe aber darunter fallen diese winzig kleinen Tierchen, die zur Gattung der Spinnen und Milben gehören.


Genau es sind die Zecken, die fast ihr ganzes Leben mit dem Warten auf ein „Opfer“ verbringen und das bis zu 2 Jahren! Verrückt oder? 2 Jahre Hungern, so gruselig. Übrigens sie sitzen nicht herum und springen ihr „Opfer“ (von Bäumen) an wie viele denken, sondern werden von ihrem „Opfer“ (in Gräsern, Büschen etc.) abgestreift.

Dazu muss ich vorab sagen, dass ich durch unsere damalige Hündin Polly sehr geprägt bin. Sie bekam Borreliose durch einen Zeckenbiss. Eigentlich muss es richtig Stich heißen, denn Zecken beißen nicht ;-). Als kleiner Welpe kam sie eines Morgens winselnd nur auf den Vorderläufen ins Wohnzimmer gekrochen ihre komplette Hinterhand zog sie hinter sich her! Dieses Bild vergesse ich nie. Es war einfach schrecklich. Ich hab die Kleine direkt ins Auto geladen und wir sind zum Tierarzt. Dieser war so super. Er untersuchte sie, nahm Blut ab und meinte, dass wir keinen Moment verschwenden sollten und vor den Ergebnissen mit dem Antibiotika beginnen, da hier jede Minute zählt und er sich zu 100% sicher sei. Er hatte Recht, der Borrelienwert war sehr hoch. Nach kurzer Zeit ging die Lähmung komplett wieder zurück. Diese Hilflosigkeit, die ich in dieser Zeit durchmachte war grausam und was soll ich sagen, mit Kindern überkommt einen diese immer mal wieder. Jedoch sind wir bei Polly und unser damaliges Erlebnis hat mir gezeigt, wie gefährlich ein so kleines Tier sein kann und das für mich erschreckendste daran ist, dass sie in jedem Gras und jeder Waldfläche auf uns lauern.

Dies ist der Grund, warum ich bei jedem kleinen schwarzen Punkt sofort checke, ob es sich um eine Zecke handelt. Außerdem überprüfe ich nach jedem Spielen und Spazieren die Jungs auf Zecken. Auch meide ich es die Beiden durch hohes Gras oder im Gebüsch toben zu lassen, obwohl es nichts Schöneres zum verstecken gibt aber der Respekt vor diesem kleinen Tier hat es in sich.

Es gibt viele Lotionen und Öle (Kokosöl, Schwarzkümmelöl) die man ausprobieren kann, damit keine Zecke an einen geht aber es gibt leider kein „Wundermittel“. Selbst die Zeckenhalsbänder, Zeckenchips etc. bei Hunden vermeiden die Stiche leider nicht.
Der einzige Schutz vor Zecken bzw. deren Krankheiten ist, dass wache Auge von Mama und Papa bzw. von Frauchen und Herrchen und diese VOR dem Zeckenbiss/stich zu entfernen.
Hat sich die Zecke jedoch schon fest „gebissen“ sollte man sie vorsichtig und schnellstmöglich entfernen (durch den Speichel der Zecke werden die gefährlichen Bakterien und Viren übertragen). Spezielle Zeckenzangen sind hierbei sehr hilfreich. Auch gibt es gute Zeckenkarten, die man in jedes Portemonnaie gut verstauen kann. Zecken soll man nach heutigen Kenntnissen „heraus- schieben/ hebeln“, kein drehen (die Mundwerkzeuge der Zecke sind gerade und haben kein Gewinde wie eine Schraube, daher kann bei einer Drehbewegung dieses im „Opfer“ bleiben oder sogar der ganze Zeckenkopf mit abreißen und stecken bleiben). Die Karte wird unter die Zecke geschoben und diese wird gerade nach oben rausgezogen. Achtung, mit den Fingernägeln bekommt man diese kleinen Tiere oft nicht gepackt und erzeugt unnötige Quetschungen der Zecke, wobei sie ihre gefährlichen Bakterien/Viren übertragen könnte.

Bitte keine Lotion, Kleber, Margarine, ätherische Öle oder sonstiges AUF die Zecke geben, einfach schnellstmöglich entfernen und die Stichstelle noch einige Tage beobachten und bei Rötungen, Schwellungen etc. einen Arzt aufsuchen.

Ebenfalls kann man homöopathisch den Körper nach einem Zeckenstich positiv unterstützen. Das Buch „Homöopathie für Kinder“ von Sven Sommer finde ich sehr klasse.
Wir haben damals unsere Polly begleitend zur Antibiotika-Therapie mit – Borrelia Nosode D30 behandelt. Diese kann man auch als Borreliose-Prophylaxe nach Zeckenstich für 3 Tage geben. Ebenfalls gebe ich unserer Emma zu Beginn der Zeckenzeit Ledum C200 als 1x Dosis. Das sind alles meine persönlichen Erfahrungen mit unseren Hunden und ersetzen keinen Arztbesuch.

Die Krankheiten die durch eine Zecke übertragen werden lassen sich (meist) ärztlich Behandeln, jedoch besteht immer die Gefahr von Folgeschäden. Unsere Polly wurde damals Zeitnah behandelt, die Lähmungen gingen komplett wieder weg, jedoch war sie nach einem großen Spaziergang oder viel toben immer sehr müde. Da habe ich sie ebenfalls mit homöopathischen Mitteln unterstützt.

Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Einige finden wir zum Glück noch nicht in unserem Breitengrad und ich hoffe sehr, dass dies auch so bleibt.

Die für uns wichtigsten Krankheiten durch Zeckenbisse/-stiche habe ich euch hier aufgeführt. Leider betreffen diese meist Mensch und Tier und selbst bei den Tieren ist der Krankheitsverlauf sehr erschreckend (wie bei Polly  ). Aber nicht jede Zecke ist infiziert nur leider wissen wir nicht vorher welche, daher sollten wir immer ein offenes Auge haben. Außerdem weiß man heute, dass die Übertragung der Krankheiten durch den Speichel der Zecke zum Teil erst nach Stunden statt findet.

Borreliose
Eine Krankheit die leider Mensch und Tier betrifft. Die Bakterien des Bakteriums Borrelia burgdorferi können die Gelenke, die Nerven, die Organe und das Gewebe befallen. Früh erkannt kann die Borreliose gut mit Antibiotika behandeln. Jedoch sind Langzeitschäden bei unerkannter Borreliose irreparable. Bei unserer Hündin habe ich die Borreliose zusätzlich zum Antibiotika mit homöopathischen Mitteln erfolgreich begleitet. Ein sehr gutes Buch über das Thema Borreliose stammt aus dem AT-Verlag „Borreliose natürlich heilen“ von Wolf-Dieter Storl.

Ehrlichiose
Diese Krankheit wird von verschiedenen Zeckenarten übertragen und wie bei der Borreliose sind es Bakterien. Menschen und Tieren können sich mit dieser Krankheit infizieren. Oft verläuft diese Krankheit zum Glück symptomlos aber es können auch folgende Symptome auftreten; Fieber, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen.

FSME
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch das FSME-Virus ausgelöst. Diese Krankheit führt zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und/oder des Rückenmarks und kann sogar tödlich enden. Sie ist nicht ursächlich behandelbar. Nur die Symtome (wie Schmerzen etc.) können gelindert werden. Gegen den Virus muss der Körper des Betroffenen alleine ankämpfen. Leider bleiben bei dieser Krankheit oft Langzeitschäden (Schluckbeschwerden, Lähmungen etc.). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen FSME, jedoch weiß niemand ob eine Impfung wirklich die Sicherheit gibt, denn leider ist diese KEINE Wunderwaffe, sondern enthält selber viele Giftstoffe, die den Körper schädigen können und nicht jeder Stamm des FSME-Virus wird geimpft also bleibt auch hier immer ein großes Risiko (neben den zusätzlichen Impfnebenwirkungen).

Babesiose
Kommt beim Menschen selten vor, vermehrt bei Hunden und Rindern. Diese Krankheit tritt überwiegend in den Regionen am Mittelmeer auf. Symtome sind Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen daher wird die Krankheit auch oft „Hundemalaria“ genannt. Leider finden wir mittlerweile Babesiose fälle hier in Deutschland.

Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Überblick und etwas mehr Transparenz über diese „gemeinen“ Tierchen geben konnte. Mir selber bleibt jedoch eine Frage offen, wofür gibt es Zecken? Bei meinen Recherchen in diversen Büchern etc. konnte ich keinen guten finden außer dass die Zecken zur Vermehrung einer Wespenart dient (diese legt ihre Eier in den Körper der Zecke ab). Ansonsten fand ich nur Gefahren für Mensch und Tier aufgrund von Zeckenstichen.

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